12.10.2013

THW Übung "Blauer Oktober" 2013

Stockach, 12. Oktober 2013. Zahlreiche Kräfte des Technischen Hilfswerk aus den Ortsverbänden Stockach, Konstanz, Radolfzell und Singen probten bei der Katastrophenschutzübung „ Blauer Oktober 2013 “ am vergangenen Samstag den Ernstfall.

Erdbeben, Hochwasser, Unwetter und Gasexplosion, nach diesen Unglücksfällen erreicht die Leitstelle in Radolfzell mehrere "Notrufe",  von verletzen Personen, die sich in gefährlicher Notlage befinden. Darauf alarmierte die Leitstelle nach und nach die im Landkreis vorhandenen Ortsverbände des Technischen Hilfswerks (THW) in Konstanz, Radolfzell und Singen und wies ihnen die ersten Einsatzaufträge zu.
Diese Annahmen bildeten die Einsatzszenarien der jährlichen Großübung „Blauer Oktober 2013 “ für die THW Ortsverbände im Landkreis Konstanz.  Der THW Ortsverband Stockach  hatte dieses Jahr für die Ortsverbände Konstanz, Singen und Radolfzell drei Übungsstellen vorbereitet, die nacheinander im rollierenden System von allen Beteiligten abzuarbeiten waren.
Die Ortsverbände fuhren jeweils mit ihrem Zugtrupp und den Bergungsgruppen zu den Einsatzstellen um die Aufgaben zu bewältigen. An jeder Station hatten die Gruppen jeweils zwei Stunden Zeit und standen unter Aufsicht von unabhängigen Beobachtern und Schiedsrichtern.

Ebenfalls richtete sich  ein "LuK" – der Leitungs- und Koordinierungsstab ein, der in diesem Jahr aus einem ehrenamtlichen THW-Helfer und  der Führungsgruppe der Stockacher Freiwilligen Feuerwehr bestand, in der THW-Unterkunft ein. Dorthin melden die Einsatzkräfte die vorgefundenen Lagen. Bei Bedarf entsendet der "LuK" weiteres Personal und Material oder weist nach Erledigung des Auftrags einen neuen Einsatz zu.

Aufgrund eines starken Erdbebens war es auf dem Gelände eines Industriebetriebes zum Einstürzen von Teilen eines Fabrikgebäudes gekommen. In diesem Gebäude befand sich eine verletzte Person, die mit dem Bein unter einem Betonstapel eingequetscht war. Infolge des Erdbebens kam es in den Tanklagern der Fabrik zu Verpuffungen. Auch hier befand sich ein verletzter Arbeiter, der aus der Höhe gerettet werden musste. Verschiedene Personen wurden auf dem schwer zugänglichen Gelände vermisst und mussten gesucht werden. Dies war die Aufgabenstellung an der ersten von drei Stationen, die die THW-Helfer abarbeiten mussten.

An der zweiten Einsatzstelle fanden die THW-Helfer wegen eines Unwetters und starken Regens  die Aachbrücke gesperrt vor. Unter dieser war angespültes Sturmholz aufgestaut und drohte die Brücke niederzureißen. Da die Brücke stark beschädigt war, konnte sie nicht direkt wieder freigegeben werden und die Einsatzkräfte hatten eine Behelfsbrücke zu errichten, die von der Bevölkerung benutzt werden kann. Während der Arbeiten trafen die Helfer auf Personen die von umherfliegenden Baumästen getroffen und davon verletzt wurden.

Die dritte Übung fand in einem leer stehenden Wohngebäude mit Werkstatt statt. Hier trafen die THW-Helfer auf verletzte Passanten, die während eines Unwetters dort Schutz gesucht hatten. Durch das starke Unwetter wurden die Personen in den schwer zugänglichen Gebäuden eingeschlossen und mussten daraus befreit werden. Hierfür waren sowohl Deckendurchbrüche als auch die Verwendung spezieller Rettungstechniken wie z.B. einem Leiterhebel notwendig.

Obwohl jeder THW Ortsverband die gleiche Ausbildung hat, lösten die Gruppen die Aufgaben doch teilweise unterschiedlich. So benutzte z.B. der eine Ortsverband zur Rettung der Verletzten einen Schleifkorb, der Andere lieber ein Bergetuch. Zur Rettung aus der Höhe kamen Zweiarmausleger, Leiterhebel sowie Leitern mit angeschlagenem Rollgliss zum Einsatz. Ebenfalls gab es Unterschiede beim Heben der Betonplatten.

Die Übung dauerte bis zum späten Nachmittag. Nach dem Rückbau der einzelnen Stationen kamen die Einheiten in der Unterkunft des Ortsverbandes Stockach für ein gemeinsames Essen zusammen. Dieses hatte der Verpflegungstrupp LogV des Ortsverbandes Konstanz tagsüber zubereitet.

Der „Blaue Oktober“ ist eine jährliche, landkreisweite Katastrophenschutz – Übung der vier THW  Ortsverbande aus Konstanz, Radolfzell, Stockach und Singen. Seit 2006 wird die Übung in einem rollierenden System abwechselnd von den vier Ortsverbänden organisiert. Die THW Ortverbände üben bei realistisch nachgestellten Einsatzszenarien den Ernstfall. Es ist kein Wettkampf zwischen den Ortsverbänden sondern dient zur Aus- und Weiterbildung der Helfer. Das Technische Hilfswerk  führt regelmäßige Dienstabende und Übungen durch, damit im Ernstfall auch die Handgriffe sitzen. Insgesamt beteiligen sich 129 Personen am "Blauen Oktober".




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